28. Juli 2024 von MANFRED BECHT
Bildungs-Café für den Bornheimer Hang
Kleingartenverein fordert Treffpunkt
an Rose-Schlösinger-Anlage samt öffentlicher Toilette
Von einem unhaltbaren Zustand sprach der Ortsbeirat Bornheim, und das schon im Jahre 2016. Unhaltbar fand das Stadtteilparlament bereits damals, dass das Toilettenhäuschen an der Ket-telerallee im Auftrag der Stadt abgerissen wurde, ohne dass es Ersatz gab. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Dass es nicht mehr. lange so bleibt, hofft Oliver Lang. Vorsitzender des Kleingartenvereins Buchhang am Bornheim Hang.
Lang stellt sich allerdings erheblich mehr vor als ein neues Toilettenhäuschen. In einem Schreiben an die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung schlug er jetzt vor, ein sogenanntes Kleingarten-Cafe in der Rose Schlösinger-Anlage zu bauen. Dieses soll einerseits Treffpunkt sein für alle, die dort unterwegs sind, vor allem aber auch Interesse am Kleingartenwesen wecken und Wissen über das Gärtnern vermitteln. Dass zu einem solchen Betrieb eine Toilettenanlage gehört. ist selbstverständlich, nur soll sie eben nicht nur für die Gäste des Cafes, sondern allgemein zugänglich sein.
Lang stellt sich vor, dass zu dem Cafe ein grüner Wissensraum" gehören könnte, in dem Fachleute aus den Kleingärten ihre Kenntnisse über den Anbau und die Verwertung von Kräutern, Gemüse und Obst weitergeben könnten. Zumal es direkt nebenan die Anlage Buchhang gibt. So wäre dort auch die Möglichkeit gegeben, Kinder und Jugendliche an das Thema heranzuführen, aber auch andere Gruppen, etwa Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Neben dem Cafe könnte es Mitmachgärten geben
Lang stellt die Idee auch in den Zusammenhang der seit Jahren geführten Diskussion um eine Öffnung der Kleingartenanlagen. Wobei dies von Anlage zu Anlage unterschiedlich gehandhabt werden müsse - in einem so belebten Stadtteil wie Bornheini könne keine Anlage rund um die Uhr öffentlich zugänglich sein. Da könne eine Öffnung eher in Form einer Beteiligung an einem Kleingarten-Cafe stattfinden.
Platz genug gebe es in der Rose-Schlösinger-Anlage. Lang spricht von Mitmachgärten, I.ehr - und Lernpfaden sowie Nasch-und Schaugärten sowie anderem mehr. Ein „Treffpunkt für Bildung, Sport, Spiel und Diskussion könnte die Zusammenführung von unterschiedlichen Personen im Viertel positiv gestalten, grüne Verbindungen entstehen lassen und Vorbildcharakter für andere Stadtteilen darstellen."
Von seiner Projektidee würden aber längst nicht nur die benachbarten Kleingärtnerinnen und -gärtner profitieren. Spielplätze. Fitnessparcours und Hundewiese zögen viele Menschen der angrenzenden Viertel an, die Sportanlagen und der Festplatz auch auswärtige Besucher:innen. Dass die Anlage unter Denkmalschutz steht, weiß Lang, allerdings müsse dies kein unüberwindliches Hindernis sein.
Ein Vorteil sei, dass die notwendigen Anschlüsse - Strom, Wasser und Kanal - noch vorhanden seien.
Ursprünglich hatte Lang darauf abgezielt, dass die Parteien das Thema noch in die Haushaltsberatungen einbringen könnten. Dazu sei es zu spät, hatten Ortspolitiker ihn wissen lassen, die das Thema aber nicht aus den Augen verlieren wollen. Insbesondere auf den Ortsbeirat setzt der Vorsitzende seine Hoffnungen und Kontakte zu den zuständigen Stellen der Verwaltung hat er selbst auch schon geknüpft.